1955 - 1960

1955

Zur Verbesserung der persönlichen Ausrüstung enthielt der Beschaffungsplan 1955 des Löschzuges I (Innenstadt) u.a. 10 Paar Gummistiefel, 12 Steigergurte mit Beil und 12 Si-cherheitsleinen.

Am 21. Februar 1955 leistete die Feuerwehr Saarlouis bei einem Großbrand in der Marschall-Ney-Kaserne offenbar so gute Arbeit, dass sich der Kommandant der französischen Truppen in Saarlouis, Colonel Bonichon, zu einem eindrucksvollen Dankschreiben veranlasst sah.

In Anerkennung ihrer großen Bedeutung und ihrer steten Bereitschaft für die nachbarliche Brandhilfe, wurde der Feuerwehr Saarlouis am 22.01.1955 das kreiseigene Löschfahrzeug LF 15 geschenkt. Das Fahrzeug hatte eine Pumpenleistung der Vorbaupumpe von 1500 Liter pro Minute und führte eine eingeschobene TS 8/8 mit.

Historisches Löschfahrzeug LF 15. Das Fahrzeug hatte eine Pumpenleistung der Vorbaupumpe von 1500 Liter pro Minute und führte eine eingeschobene TS 8/8 mit.
Löschfahrzeug LF 15 mit Vorbaupumpe der Leistung 1500 l/min

Überhaupt war das Jahr 1955 das Jahr der Fahrzeugbeschaffungen. Am 11.02.1955 erhielt die Firma Magirus den Auftrag zur Lieferung einer Drehleiter DL 25. Es handelte sich um eine vollmotorisierte mechanische Drehleiter mit einer Auszugslänge von 25 Metern plus einem 2 Meter langen Schiebestück an der Spitze, das der Steiger bei Bedarf von Hand hinausschieben konnte. Die Leiter wurde noch im Jahre 1955 geliefert.

Die neue motorisierte mechanische Drehleiter Magirus DL 25
DL 25 Magirus

Auch das bereits im Jahre 1954 von der Landesregierung der Feuerwehr Saarlouis zugewiesene TLF (Latil mit Magirus-Aufbau) wurde 1955 geliefert. Hier handelte es sich um ein Tanklöschfahrzeug mit zwei Hochdruckhaspeln rechts und links im Heck mit je 30 m Hochdruckschlauch. Der Wassertank fasste 2400 l Wasser, ein Behälter für 80 ltr. Schaumbildner war in den Wassertank integriert und ein entsprechender Zumischer war in die Rohrleitung zur rechten Hochdruckhaspel fest eingebaut.

Das TLF Latil mit Magirus-Aufbau
Das TLF Latil mit Magirus-Aufbau

Nachdem damit der Fahrzeugpark der Feuerwehr Saarlouis von 3 im Jahre 1954 auf jetzt 6 größere Fahrzeuge angewachsen war, beantragte die Wehrführung mit Schreiben vom 22.9.1955 dem alleinigen Fahrzeug-Gerätewart Krämer einen zweiten "nebenberuflichen Fahrzeugpfleger" zur Seite zustellen. Vorgeschlagen wurde der Oberfeuerwehrmann Jakob Haas junior. Laut handschriftlichem Vermerk auf dem Durchschlag des Antragsschreibens wurde der Antrag abgelehnt.

Fahrzeugpark der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis im Jahre 1955 vor der neuen Feuerwache
Fahrzeugpark der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis im Jahre 1955 vor der neuen Feuerwache

1956

Wohl als Konsequenz des Abstimmungsergebnisses vom 23. Oktober 1955 ordnete das Landesfeuerwehramt mit Schreiben vom 27.01.1956 an, dass die bis dahin getragenen Ärmelabzeichen mit dem Saarländischen Staatswappen von den Uniformen zu entfernen sind. Nach wiederholter Anmahnung fordert Kreisbrandmeister Hoffmann mit Schreiben vom 08.05.1956 ultimativ sofortige Vollzugsmeldung.

Parallel dazu fordert der Innenminister mit Schreiben vom 31.01.1956 dass das Saarländische Staatswappen aus der Aufschrift auf den Türen der landeseigenen Fahrzeuge (in Saarlouis zu diesem Zeitpunkt RKW, UGW und TLF) zu entfernen ist. Er fordert Vollzugsmeldung bis 28.02.1956.

Alarmwecker von Siemens und Halske mit einer großen Stahlglocke, es ahndelt sich um einen Starktonwecker, wie er auch von Schulhöfen her bekannt ist.

Sechs Wechselstrom-Alarmwecker von Siemens und Halske werden zur stillen Alarmierung in Betrieb genommen, da die Anforderungen der Saarlouiser Feuerwehr zu überörtlicher Brandhilfe erheblich zugenommen hatten und so die häufigen Störungen der Bevölkerung durch zu viel Sirenengeheul abgemildert werden sollten.

Rechts im Bild die kleinere Version dieser Starktonwecker, die die Feuerwehrmänner dieser Jahre im Schlafzimmer zur stillen Alarmierung hängen hatten. Die größere Version hatte zwei Glocken. In der Regel wurden bei Alarm ganze Straßenzüge in der unmittelbaren Nachbarschaft der Feuerwehrmänner wach. (Der Chronist spricht hier aus eigenem Erleben der kleineren Version.)

Eine neue TS 8/8 wird von der Stadt beschafft und in Dienst gestellt.

Amtswehrführer Fritz Münzmay legt sein Amt am 16.8.1956 nieder. Ursache sind politische Querelen im Zusammenhang mit der Abstimmung über das Saar-Statut. Auch wird die Feuerwehr Saarlouis-Innenstadt im gleichen Zusammenhang förmlich aufgelöst und durch die Stadtverwaltung neu organisiert und personalisiert. So wurde am 03.10.1956 Günther Flasche Brandmeister und Löschzugführer der Feuerwehr Innenstadt. Am 01.11.1956 erfolgte die Ernennung des bisherigen Löschmeisters Richard Lahminger zum Hauptbrandmeister und Amtswehrführer für sämtliche Feuerwehren der Stadt Saarlouis.

Mannschaft nach der Reorganisation 1956 im Hof der neuen Feuerwache Saarlouis. Links Günther Flasche, rechts Kreisbrandmeister Hoffmann, daneben Bürgermeister Schreiner
Mannschaft nach der Reorganisation 1956 im Hof der neuen Feuerwache. Links Günther Flasche, rechts Kreisbrandmeister Hoffmann, daneben Bürgermeister Schreiner

1957

Nachdem 67,6% der Saarländer die Europäisierung des Landes abgelehnt haben, wird das Saarland am 01.01.1957 das 10. Bundesland der Bundesrepublik Deutschland.

Eine große Feuersirene wird am 11.02.1957 auf dem Dach des städtischen Saalbaus montiert.

1959

Eine weitere TS 8/8 wird angeschafft.

Der Mannschaftsbestand des Löschbezirks beträgt 53 Mann.

1960

Als erstes tragbares Funkgerät wird das Kurzwellengerät Tokai verwendet.

Die Kopfbedeckung der Uniform ändert sich: Die bisherigen Skimützen werden durch Schirmmützen ähnlich den Kopfbedeckungen von Polizei und Militär abgelöst.