1965 - 1971

1965

Die Fahrzeuge erhalten Funkgeräte vom Typ Telecar TS.

Als Handfunkgeräte dienen Teleport IV.

In der Kommandositzung vom 10.01.1965 wird mitgeteilt, dass der Deutsche Feuerwehrverband vom 29. bis 31.01.1965 in Saarlouis tagt.

In der Kommandositzung vom 30.03.1965 werden die diesjährigen Beschaffung besprochen und dabei wird beschlossen, Handschuhe für den RKW zu beschaffen. (Dieser Zusatz belegt, dass bis dahin nicht für jeden Feuerwehrmann Schutzhandschuhe zur Verfügung standen. Sie wurden nur für besonders kritische Arbeiten auf dem Fahrzeug mitgeführt.)

Das TLF 16 (Latil) muss nach Ulm zu den Magirus-Werken zur Erneuerung des korrodierenden Stahl-Wassertanks.

Eine gemischte Gruppe der Jugendfeuerwehren Saarlouis und Hostenbach nimmt unter der Leitung und auf Initiative von Wolfgang Herrmann am 1. Bundesjugendtreffen und 1. Deutschen Jugendfeuerwehrtag vom 4. - 8. August 1965 in Duisdorf bei Bonn-Bad Godesberg teil. Dort unterzieht sie sich erfolgreich dem 1. Wettbewerb um die Leistungsspange der DJF. (Dieser Wettbewerb wird dort erstmalig noch vor der eigentlichen Stiftung der Leistungsspange ausgetragen.)

Am 16.10.1965 findet die Jahreshauptübung am Hotel Zimmer im Stadtteil Roden statt. Bereitstellung ist auf dem Hof der Binshofschule.

In der Wehrführersitzung vom 28.11.1965 wird festgelegt, dass künftig, erstmalig bis Ende März 1966 bei allen Löschzügen Geräteprüfungen durchzuführen sind. Die Leitern werden alle beim Löschzug I geprüft. Der Vollzug und die Prüfungsergebnisse müssen unverzüglich schriftlich an HBM. Flasche mitgeteilt werden.

Der UGW soll zum Ölunfallwagen umgebaut werden (mit eigener Arbeitsleistung). Die Geräte für die Beladung werden vom Landkreis zur Verfügung gestellt.

Auf Grund einer persönlichen Entscheidung des Bürgermeisters sollen für alle Löschzüge Lederjacken beschafft werden. Die Anzahl richtet sich nach den jeweiligen Fahrzeugbesatzungen, also z.B. pro LF 8 werden 9 Jacken beschafft.

1966

Erstmals tagte der Deutsche Feuerwehrausschuss an der Saar. Drei Tage lang, vom 29.01. bis 31.01.1966, stand Saarlouis ganz im Zeichen des Treffens dieses Spitzenorgans des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Die gesamte Tagung stand unter dem Leitgedanken "Die Freiwilligkeit ist der Preis der Freiheit". Der Ausschuss befasste sich mit wichtigen aktuellen Fragen im Zusammenhang mit der Stellung der Feuerwehr in dem gesetzlich geplanten Zivilschutzkorps oder Zivilschutzdienst. Auch in der öffentlichen Kundgebung im Theater am Ring forderte der Präsident des DFV, Albert Bürger aus Rottweil, unter allen Umständen den Charakter der Freiwilligkeit als wesentliches Merkmal der Arbeit bei der Feuerwehr zu erhalten.

Zur Kundgebung im Theater am Ring waren nicht nur 1200 Wehrleute aus dem Saarland, sondern auch die namhaftesten Vertreter der Feuerwehren der Bundesrepublik gekommen. Das Interesse der Feuerwehren des Auslandes wurde durch die Teilnahme französischer Feuerwehrführer und des Präsidenten der Luxemburger Freiwilligen Feuerwehren, Funk, unterstrichen. Auch die saarländische Öffentlichkeit war hochkarätig vertreten durch den Vertreter des Innenministers, van Rekum, die Landräte Riotte (Saarlouis) und Dr. Lorscheider (Saarbrücken-Land), durch zahlreiche Bürgermeister und Amtsvorsteher sowie durch Dechant Dr. Goergen und Pastor Hellmes.

Für die Mitglieder des Deutschen Feuerwehrausschusses gab Bürgermeister Schreiner am Samstagmittag einen Empfang im Gobelinsaal des Rathauses. Während dieser Feierstunde verlieh Präsident Bürger dem Saarlouiser Kreisbrandmeister Richard Lahminger das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Gold.

Präsident Bürger dankte auch der Stadt und dem Stadtrat für die freundliche Aufnahme in Saarlouis. Bürgermeister Hubert Schreiner dankte er für dessen bekannte besondere Aufgeschlossenheit für die Belange der Freiwilligen Feuerwehr und zeichnete auch ihn mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz aus.

Zum Ende der Feierstunde trug sich Präsident Bürger in das Goldene Buch der Stadt Saarlouis ein.

Präsident Bürger zeichnet Bürgermeister Schreiner mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz aus, rechts Landrat August Riotte
Präsident Bürger zeichnet Bürgermeister Schreiner mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz aus, rechts Landrat August Riotte
Pastor Hellmes, Kreisbrandmeister Lahminger, Präsident Bürger und Bürgermeister Schreiner (von links) bei der Kundgebung im Theater am Ring Saarlouis
Pastor Hellmes, Kreisbrandmeister Lahminger, Präsident Bürger und Bürgermeister Schreiner (von links) bei der Kundgebung im Theater am Ring

In der französischen Kaserne findet am 06.06.1966 eine Großübung statt.

In dem Bereich Theater am Ring und Kaserne VI findet am 17.07.1966 ebenfalls eine Großübung statt.

In der Wehrführersitzung am 13.10.1966 wird informiert, dass die Landesfeuerwehrschule wieder ins Leben gerufen wurde und dass für den Kreis Saarlouis jeweils 3 Mann zur Teilnahme an Lehrgängen benannt werden können.

1967

In der Wehrführersitzung vom 22.01.1967 wird allgemein festgestellt, dass die bisher lokalen Abschlussübungen nicht gefallen. Sie sind zu dürftig. Ihre Qualität soll künftig durch Hinzuziehen von Fahrzeugen aus den anderen Löschzügen verbessert werden.

Der bisherige Löschzugführer Günther Flasche wird die Führung der gesamten Feuerwehr der Kreisstadt Saarlouis übernehmen. Deshalb wird in der Kommandositzung vom 15.03.1967 Obm. (Oberbrandmeister) Rudolf Quirin mehrheitlich zum Löschzugführer gewählt. Das Ergebnis wird an den Bürgermeister zur Bestätigung weitergeleitet. (Anmerkung: Das war der damals vorgeschriebene Weg zur Besetzung der Führungspositionen.)

Die Landesfeuerwehrschule wird zur neuen Wache in Burbach verlegt. Der Neubeginn des Lehrbetriebes erfolgt im März 1967 mit einem Maschinistenlehrgang.

Der Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Saarlouis findet am 23.07.1967 in Bous statt.

Die Jahreshauptübung findet voraussichtlich am 18. oder 25.09.1967 am Reitstall in Picard statt.

Funkgeräte FuG 7b werden eingeführt.

1969

Die Einsatzkraft der Feuerwehr Saarlouis wurde durch die Beschaffung einer Schaum-Wasserkanone auf einem einachsigen Anhänger verstärkt. Sie hatte zwei umschaltbare Rohre, ein Schwerschaumrohr und ein Wasserrohr und entwickelte eine Wurfweite von 60 m. Am Schwerschaumrohr war ein Zumischer fest eingebaut. Auf dem Anhänger waren außerdem 8 Kanister mit je 20 Litern Schaumbildner untergebracht. Zur vollen Leistung musste die Kanone mit 2400 Ltr./Minute Wasser versorgt werden.

Die neue Schaum-Wasserkanone mit 2 umschaltbaren Rohren als Anhänger hinter einem Löschfahrzeug
Die neue Schaum-Wasserkanone
Die Kanone in Bereitstellung, 3 Feuerwehrmänner beobachten den Strahl
Die Kanone in Bereitstellung
Die Kanone im Betrieb (Wasser) an einem hohen Gebäudegiebel
Die Kanone im Betrieb (Wasser)

Nach einem entsprechenden Kommandobeschluss wird Oberbrandmeister Rudolf Quirin zum stellvertretenden Amtswehrführer bestellt und in dieser Funktion Hauptbrandmeister Günther Flasche zur Seite gestellt.

1970

Der erste Escort aus dem Ford Werk Saarlouis als ELW ausgerüstet zur Einsatzleitung

Am 16. Januar 1970 läuft das erste komplette Fahrzeug vom Band des neuen Ford-Werks in Saarlouis: ein Escort, im Volksmund des Typs "Hundeknochen" (wohl wegen der Form des Kühlergrills). Dieses erste Fahrzeug der Saarlouiser Ford-Werke wird der Freiwillige Feuerwehr Saarlouis zum Geschenk gemacht, wo es als ELW des Wehrführers in Dienst gestellt wird.

Die ersten Funkalarmempfänger der Firma Siemens vom Typ SM 200 werden eingeführt.

Der Landkreis Saarlouis stellt einen Rüstwagen ÖL zur Verfügung und stationiert ihn beim Löschzug Innenstadt der Freiwillige Feuerwehr Saarlouis. Er ist mit den verschiedensten Geräten zur Ölschadensbekämpfung ausgestattet und enthält einen eingebauten Generator, einen Lichtmast und eine Seilwinde 5 t. Es ist zu dieser Zeit ein völlig innovatives Fahrzeug, das es in den Normen "noch gar nicht gibt". Zum Zeitpunkt der Beschaffung war es nur mit den nötigsten Werkzeugen und Geräten nach den Vorstellungen der Freiwillige Feuerwehr Saarlouis ausgestattet, mit der Maßgabe, die Ausstattung fortlaufend nach den Erfahrungen im Einsatz zu vervollständigen.

Der RW Öl mit den beiden Feuerwehrmännern, die ihn in Ulm abgeholt hatten, vor der Feuerwache
Der neue RW ÖL am Abend der Überführung in Saarlouis. Horst Diewald und Wolfgang Herrmann hatten ihn in Ulm abgeholt.
Der RW Öl in Seitenansicht (Stand 2005: leistet noch bei Feuerwehr Wadgassen als Florian Wadgassen 1/58 hervorragende Dienste)

1971

Vom 3. bis 5. September 1971 fand in Saarlouis der Kreisfeuerwehrtag in internationalen Dimensionen statt.

Am 03.09.1971 wurde im Rahmen der Auftaktveranstaltung des Kreisfeuerwehrtages eine neue Drehleiter DL 30 durch Oberbürgermeister Dr. Henrich an die Wehr Saarlouis übergeben. Es handelt sich um eine teilhydraulische Leiter mit modernster Technik, einer Auszugslänge von 30 m und einer Staffelbesatzung mit 1/5 Mann. Die wesentlichste Neuerung besteht darin, dass an der Leiterspitze ein Rettungskorb eingehängt werden kann. Sämtliche Bewegungen der Leiter können vom Korb oder vom Maschinistenstand aus gesteuert werden. So wird Menschenrettung aus hohen Gebäuden mit dieser Leiter wesentlich gefahrloser möglich sein als bisher.

Oberbürgermeister Dr. Henrich übergibt die neue Leiter an Wehrführer Quirin
Oberbürgermeister Dr. Henrich übergibt die neue Leiter an Wehrführer Quirin
Löschbezirksführer Herrmann fährt den OB in luftige Höhen
Löschbezirksführer Herrmann fährt den OB in luftige Höhen
Die neue Leiter in Arbeitsbereitschaft
Die neue Leiter in Arbeitsbereitschaft

Im Oktober, am Schlusstag des Saarlouiser Herbstmarktes (Oktoberfest) fand die Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis am Kaufhaus JOKA am Großen Markt statt.