Großbrand über den Dächern von Saarlouis

Hoch über den Dächern von Saarlouis, auf dem Turmgebäude des Theaters am Ring, gab es das Dachgarten-Cafe, im Volksmund auch "Alm" genannt, eine weithin bekannte, beliebte und renommierte Tanzbar, die neben guter Tanzmusik und gepflegten Getränken eine herrliche Rundsicht über Saarlouis und das Saar-Tal bot.

Dachgarten Cafe auf Theater am Ring Saarlouis in Flammen
Dachgarten Cafe in Flammen
Dachgarten Cafe auf Theater am Ring Saarlouis in Flammen. Mann auf der DL vermutlich H. R. Quirin (späterer Beauftragter für den ABC-Zug des Landkreises Saarlouis)
Angriff über Drehleiter
zerstörtes Dachgarten Cafe Theater am Ring Saarlouis
Die "Alm" nach dem Feuer
zerstörtes Dachgarten Cafe Theater am Ring Saarlouis
zerstörtes Dachgarten Cafe

In den Morgenstunden des 11. März 1982 fiel das beliebte Lokal einem Großbrand zum Opfer. Der Hausmeister des gegenüber liegenden Kaufhauses Prisunic (heute P&C) hatte gegen 6:30 Uhr die Flammen und den Rauch gesehen und die Feuerwehr verständigt. Als die Wehr mit zwei TroTLF 16, einem TLF 16, einer DL 30 sowie 25 Mann anrückte, sah man schon von weitem nur noch ein einziges Flammenmeer. Die Flammen schlugen bereits meterhoch aus dem Dachgeschoss.

Mit schwerem Atemschutz drangen die Wehrmänner über die gerade noch ausreichende DL 30 und über das Treppenhaus zum Brandort im Dachgeschoss des stadteigenen Theaters am Ring vor. Die Löscharbeiten gestalteten sich sehr schwierig, da das in etwa 25 m Höhe gelegene Lokal nur über eine innenliegende Treppe von etwa 1,50 m Breite und einen im Auge des Treppenhauses fahrenden 4-Personen-Aufzug erschlossen war. Zum Schutz vor Missbrauch war das Treppenhaus oben und unter mit einem Gittertor verschlossen.

Die auf der Ostseite des Turmgebäudes außen angebrachte senkrechte Feuerleiter war als Angriffsweg nicht nutzbar, da durch die Westwindlage am Einsatztag die Flammen genau über dem Kopfende der Leiter meterweit hinausschlugen und durch Verwirbelungen sogar heiße Brandgase nach unten drückten.

Dennoch gelang es, durch den Einsatz von 2 C-Rohren durch das Treppenhaus und 1 C-Rohr über die Drehleiter das Feuer nach etwa 45 Minuten soweit unter Kontrolle zu bringen, dass ein Übergreifen auf andere Gebäudeteile auszuschließen war. Ein völliges Ausbrennen des Lokals konnte aber nicht verhindert werden. Der entstandene Schaden betrug sicher mehr als damals 500.000 DM.

Als Brandursache war ein Abfalleimer aus Kunststoff denkbar, in den möglicherweise noch nicht ganz erkaltete Aschenbecher ausgeleert worden waren. Denn als die Inhaberin das Lokal gegen 4:00 Uhr verließ, war nach ihrer Aussage noch alles in bester Ordnung, 2 1/2 Stunden später verwandelte das Feuer die Räumlichkeiten in Schutt und Asche.

(Quellen: Saarbrücker Zeitung, Archiv Freiwillige Feuerwehr Saarlouis, Privatfotos Martin und Adam)

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