Einsätze
ABC 2
auslaufendes Wasserstoffperoxid reagiert exotherm in Saarlouiser Industriegebiet

Foto: Rolf Ruppenthal

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Der Löschbezirk Innenstadt und der ABC-Zug wurden am 11. Juni 2025 ins Gewerbegebiet Saarlouis alarmiert. Bei Umfüllarbeiten eines beschädigten IBC-Containers (1.000-Liter-Behälter) kam es zu einem Gefahrstoffaustritt. Während des Umfüllens kam es zu einer chemischen Reaktion. Infolge dieser Reaktion trat das Stoffgemisch schlagartig aus und verteilte sich in flüssiger Form bis auf die benachbarten Firmengelände.
Der ursprünglich beschädigte Container war bereits auf einer Auffangwanne in einer Halle abgestellt, verlor jedoch weiterhin geringe Mengen des Gefahrstoffes, die teilweise neben die Auffangwanne tropften. Zunächst wurde der beschädigte Container verschoben, um den weiteren Stoffaustritt gezielt in der Auffangwanne aufzufangen. Im weiteren Verlauf des Einsatzes kam es plötzlich zu einer erneuten Reaktion an einem weiteren IBC-Container. Dabei trat schlagartig Rauch aus, was die eingesetzten Kräfte kurzfristig erneut in Einsatz versetzte. Weitere Trupps unter Chemikalienschutzanzug mussten umgehend eingesetzt werden. Der Container wurde druckentlastet, um einen unkontrollierten Gefahrstoffaustritt zu verhindern.
Zur Koordination der Einsatzkräfte vor Ort und der Kommunikation mit der Leitstelle wurde in Zusammenarbeit mit dem Einsatzleitwagen des Landkreises Saarlouis sowie dem Einsatzleitwagen der Feuerwehr Saarlouis eine gemeinsame Einsatzführung eingerichtet.
Der Einsatz wurde in mehrere Abschnitte unterteilt. Im Abschnitt Messen erfolgten die kontinuierlichen Luft- und Oberflächenmessungen innerhalb und außerhalb der Halle. Zur Unterstützung der Auswertung der Messergebnisse wurde die Werkfeuerwehr Dillinger Hüttenwerke an die Einsatzstelle angefordert. Die gemessenen Werte zeigten keine Gefährdung für die umliegende Bevölkerung. Im Abschnitt Technik wurden die Maßnahmen zur Sicherung und Bearbeitung der betroffenen IBC-Container koordiniert.
Zur Unterstützung der umfangreichen Dekontaminationsmaßnahmen wurde Vollalarm für den Löschbezirk West ausgelöst. Zusätzlich wurde ein Tanklöschfahrzeug des Löschbezirks Ost zur Unterstützung der Hygiene- und Regenerationsstelle nachgefordert. Alle Personen in den benachbarten Betrieben wurden vorsorglich in die Gebäude geschickt. Die eingesetzten Trupps der Feuerwehr arbeiteten mit entsprechender Körperschutzkleidung (Form 2), ein Sicherheitstrupp stand während des gesamten Einsatzes bereit.
Die Versorgung der Einsatzkräfte mit Kaltverpflegung und Getränken übernahm der DRK Ortsverein Saarlouis.
Parallel dazu wurde gegen 12:30 Uhr ein weiterer Gefahrstoffeinsatz gemeldet. Bei einem Entsorgungsbetrieb für Gefahrstoffe in Saarlouis-Fraulautern kam es zu einem Brand in einem Labor. Dieser Einsatz wurde durch den Löschbezirk Ost gemeinsam mit dem ABC-Zug des Landkreises Merzig-Wadern übernommen. Um den Grundschutz für das restliche Stadtgebiet während dieses Paralleleinsatzes sicherzustellen, wurde der Löschbezirk Lisdorf in Einsatzbereitschaft alarmiert. Den Bericht zu diesem Einsatz finden Sie hier.
Zu keiner Zeit bestand eine Gefahr für die Bevölkerung. Das Ereignis blieb auf das Betriebsgelände und die angrenzenden Firmen beschränkt. Nach über sechs Stunden konnte der Einsatz der zwischenzeitlich über 80 Einsatzkräfte beendet werden.
Eingesetzte Fahrzeuge:
KdoW Wehrführer, ELW TEL
Innenstadt: KdoW, HLF 20/20, TLK 23/12, LF 16/20, LKW
Ost: KdoW, TLF 20/40-SL, MTW
West: Kdow, MTW
Abc-Zug: CBRN-Erkunderkraftwagen, GW-AS, Dekon-P, GW-G, LF 20(Ost), TLF 4000
weitere Kräfte:
Polizei, Rettungsdienst, DRK Ortsverein, Feuerwehr Dillingen (ABC-Zug), Feuerwehr Wadgassen (Einsatzleitwagen 2), Kreisbrandinspekteur, Werkfeuerwehr Dillinger