Aktuelles

So, 11. Okt. 2015 09:30 Uhr

Verlegung Stolpersteine an der Feuerwache Innenstadt

Kategorie: Aktuelles, Innenstadt

Von: B. Weiter / S. Amann

Vier Stolpersteine für ehemalige Mitglieder


Mitglieder des Löschbezirks gedenken der ehemaligen jüdischen Mitglieder

Mitglieder des Löschbezirks gedenken der ehemaligen jüdischen Mitglieder

Gunter Demnig beim Verlegen der Solpersteine am Tor Titzstraße

Gunter Demnig beim Verlegen der Solpersteine am Tor Titzstraße

Die fünf Stolpersteine mit ihren Inschriften

Die fünf Stolpersteine mit ihren Inschriften

Am Sonntag, den 11. Oktober, wurden "Stolpersteine" für vier ehemalige jüdische Mitglieder des Löschbezirks Innenstadt verlegt, die durch die nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen ums Leben kamen. Dies erfolgte im Rahmen der Veranstaltung "Stolpersteine - gegen das Vergessen, gegen Rechtsextremismus", wobei in Saarlouis insgesamt 19 und in Saarwellingen 20 Steine verlegt werden.

Die "Stolpersteine" des Künstlers Gunter Demnig bilden weltweit das größte Holocaust-Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Gunter Demnig selbst nahm um 9:30 Uhr die Verlegung an der Feuerwache in der Titzstraße für Leo Cahn, Isidor Juda, Simon Eschwege und Ludwig Wollheim vor.

In einer kurzen Ansprache des Löschbezirksführers Jörg Schmitz wurde der ehemaligen Mitglieder gedacht:

Sehr geehrter Herr Demnig, Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren, liebe Feuerwehrmitglieder. Wir sind heute hier zusammengekommen, um unseren ehemaligen jüdischen Mitgliedern zu gedenken, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden und durch diese ihr Leben verloren haben. In einer Liste aus dem Jahr 1911 fanden sich 25 Namen von Saarlouisern jüdischen Glaubens, die die Feuerwehr Saarlouis durch ihre inaktive Mitgliedschaft unterstützten. Es stellte sich heraus, dass vier von ihnen im Holocaust ermordet wurden:

- der Kaufmann Ludwig Wollheim am 10.02.1943 im Ghetto Theresienstadt,
- der Vieh- und Pferdehändler Leo Cahn am 30.04.1943 im Vernichtungslager Sobibor,
- der Kantor und Lehrer Simon Eschwege am 07.05.1943 ebenfalls in Sobibor und
- der Hotelier Isidor Juda am 04.04.1944 in Theresienstadt.

Im Löschbezirk stellten wir uns die Frage, wie im Besonderen mit dem Andenken an die vier Ermordeten umgegangen werden sollte. Wir entschieden uns für die Verlegung von "Stolpersteinen" des Künstlers Gunter Demnig hier vor der Einfahrt der Feuerwache Innenstadt.

Diese Steine sollen uns zukünftig an das schreckliche Schicksal der vier erinnern und uns stetige Mahner gegen das Vergessen und gegen den Rechtsextremismus sein.

Wir bedanken uns besonders bei Herrn Demnig, bei Herrn Klauck für seine Unterstützung und bei der Stadt Saarlouis für die Koordination und Begleitung des gesamten Vorhabens. Mein besonderer Dank gilt zudem Bertram Weiter, der die Feuerwehr bei diesem Projekt in den ensprechenden Ausschüssen vertreten hat.