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Fr, 6. Okt. 2006 06:00 Uhr

Fahrt nach Hymendorf

Kategorie: West

Von: PF,HW,PK

50 Jahre Feuerwehr Hymendorf


Bereits seit dem Frühjahr diesen Jahres lag beim Löschbezirk West eine Einladung der Kameraden aus Hymendorf vor, an den dortigen Feierlichkeiten zum 50jährigen Jubiläum der Feuerwehr teil zu nehmen.

Endlich war es nun soweit. Am Freitag, dem 06.10.2006, pünktlich um 06:00 Uhr, machten sich 13 Kameraden vom Löschbezirk West mit zwei MTW auf den Weg nach Hymendorf. Nach staufreier und ruhiger Fahrt kam man gegen 15:00 Uhr in Bremerhaven an. Die Fahrt führte zunächst in den Fischereihafen, wo wir trotz fortgeschrittener Zeit traditionell ein "Fischerfrühstück" zu uns nahmen (leckere Bratkartoffeln mit Rührei und Nordseekrabben).
Danach ging die Fahrt weiter nach Hymendorf, wo uns die Kameraden bereits am Feuerwehrgerätehaus erwarteten. Nach herzlicher Begrüßung konnte man bei Kaffee und selbstgebackenem Zuckerkuchen schon die ersten "Schwätzchen" halten. Nach der Quartierverteilung (einige waren bei Kameraden aus Hymendorf untergebracht, die andren wollten im Hotel übernachten), traf man sich zum Kommers in der Dorfgemeinschaftshalle. Vor der Führungsspitze der Cuxhavener Feuerwehr wurden wir Saarlouiser in der vollbesetzten Halle vom Ortsbrandmeister Klaus Runne besonders begrüßt. Zunächst stellte Kamerad Runne in anschaulicher Art und Weise die Geschichte der Feuerwehr Hymendorf dar, danach wurden fünf Gründungsmitglieder für 50jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt. Darunter auch die uns sehr verbundenen Kameraden Günter Albers und Ortsbürgermeister Helmut Bentz. Unser Chef, Jürgen Hollinger, nutzte diesen Rahmen, um sich bei den Kameraden von Hymendorf für die Einladung und den freundlichen Empfang zu bedanken. Als Geschenk überreichte er für den Ortsbrandmeister einen kleinen "Singel-Schwenker" und für die übrigen Kameraden ein etwa 10 mal größeres Gerät.

Nach diesem sehr schönen Abend traf man sich am Samstag in aller Frühe am Gerätehaus, um gemeinsam nach Bremerhaven zu fahren. Auf einem alten Museumsschiff wurde bei ruhigem Fahrwasser zunächst der "Binnenhafen" mit den Schiffswerften besichtigt. Dann ging es über eine Schleuse hinaus auf die Weser, die für "Binnenratten" dort an und für sich schon Meer ist. Bei hohem Seegang und starkem Wind waren einige heilfroh, wenig gefrühstückt gehabt zu haben. Die Fahrt am Containerhafen vorbei war hochinteressant. Trotzdem waren wir froh, als wir nach ca. einer Stunde wieder durch die Schleuse in ruhigere Gewässer einlaufen konnten. Zwar waren einige schön durchnäßt, aber ohne blau im Gesicht zu sein oder sogar die Fische gefüttert zu haben. Danach waren wir im "letzten Restaurant vor New York" zu einem deftigen Labskausessen eingeladen.
Für alle Daheimgebliebenen hier das Rezept dieser norddeutschen Köstlichkeit:

Labskaus

Zutaten

500 g Kartoffeln
1/8 L Milch
1/8 L Brühe
1 Zwiebel
10 g Butter
300 g Corned Beef
50 g Rote Beete
2 EL Rote Beete Saft
9 Rollmöpse
3 Gewürzgurken
10 g Margarine
3 Eier
¼ TL Meersalz

3 Portionen - 617 Kcal pro Portion

** - 30 min Zub. - 45 min Ges.

Die Kartoffeln schälen, kleinschneiden und in wenig Salzwasser garkochen. Die Zwiebel in feine Würfel schneiden, in Butter glasig dünsten und beiseite stellen. Die Milch und die Fleischbrühe erwärmen. Wenn die Kartoffeln gar sind, das Kochwasser abgießen und die Milch zufügen. Mit einem Kartoffelstampfer die Kartoffeln zerdrücken. Mit soviel Fleischbrühe auffüllen, bis ein nicht zu steifes Puree entsteht. Dann die Zwiebeln unterheben. Das Corned Beef in Würfel schneiden und unter die Kartoffeln heben. Die Rote Beete feinhacken und ebenfalls dazugeben. Zwei EL Rote Beete Saft unter die Kartoffelmasse rühren. Mit Pfeffer und Salz würzen. In einer beschichteten Pfanne die Margarine auslassen und drei Spiegeleier braten. Nach Geschmack würzen. Das Labskaus auf möglichst vorgewärmten Tellern verteilen und je ein Spiegelei darüber geben. Die Rollmöpse, Gewürzgurken und die restliche Rote Beete dazureichen.

Am Nachmittag nahmen wir mit einer Mannschaft bei den Feuerwehrwettkämpfen teil. Wahrscheinlich noch unter dem Eindruck des vorher "Zusichgenommenen" und des strömenden Regens, schien die Mannschaft doch etwas gehemmt. Trotzdem konnte unter diesen schwierigsten Bedingungen noch ein sehr guter zweiter Platz errungen werden. Sieger des Wettbewerbs wurde die Mannschaft aus Langen. Hierzu von hier aus die besten Glückwünsche.
Später nahmen wir am Kameradschaftsabend der Feuerwehr teil. Angesichts der sehr gut gefüllten Halle und des guten Programmes, ließen wir es uns nicht nehmen, die Veranstaltung mit den "Glocken von Rom" mit zu gestalten. Trotz "Notbesetzung" konnten wir uns vor einer Zugabe nicht retten. In dieser Nacht wurde noch lange zusammen gefeiert und etliche neue Kontakte wurden untereinander geknüpft.
Am Sonntag nahm man zunächst gemeinsam an einem Gottesdienst teil. Eine besondere Ehre kam dabei unserem Kameraden KG. Bodwing zuteil. Er durfte die Fahnenabordnung der Hymendorfer Feuerwehr verstärken. Danach wurden in der Dorfgemeinschaftshalle nach einem vorangegangenen Fahrzeugappell Ehrungen und Beförderungen durchgeführt. Nach einer hervorragenden Erbsensuppe bereitete man sich dann auf den Festumzug vor. An dem Festumzug nahmen alle Ortswehren der Gemeinde Langen teil. Der Umzug wurde mit einem feierlichen Totengedenken und einer Kranzniederlegung durch Ortsbrandmeister Runne beendet.

Im Nachhinein streitet man sich über die Länge der Strecke, die der Umzug zurückgelegt hat. Hier gehen die Meinungen stark auseinander. Die Schätzungen reichen von 5 Kilometern bis 10 Kilometern. Die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen; wer weiß? Jedenfalls dauerte der Umzug 2 Stunden, nur unterbrochen durch eine kleine "Durstpause" am Feuerwehrgerätehaus.
Nach dem Umzug mußte sich die erste Gruppe der Wache West bereits verabschieden. Zwei Mann mußten montags zum Lehrgang an die Feuerwehrschule nach Saarbrücken, die anderen zur Arbeit. Vor der Abfahrt bedankte sich Löschbezirksführer Hollinger noch einmal bei Klaus Runne für die herzliche Aufnahme und sprach eine Einladung für den nächsten Florianstag aus. Die Übriggebliebenen feierten mit den Kameraden von Hymendorf noch bis in die Nacht hinein.