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Do, 3. Apr. 2008 16:29 Uhr

Projektübung „Kellerbrand“

Kategorie: Lisdorf

Von: Ch. Freichel

Raus aus der Winterpause! Das war das Motto für die erste praktische Übung des Löschbezirk Lisdorf am 29.03.2008.


Raus aus der Winterpause! Das war das Motto für die erste praktische Übung des Löschbezirk Lisdorf am 29.03.2008. Nach den theoretischen Übungen der Wintermonate und ersten praktischen Ausbildungseinheiten zu Gerätekunde und Brandbekämpfung nach FwDV 3, war es nun an der Zeit den Ausbildungsstand und die Schlagkraft des Löschbezirks mit einer anspruchsvollen Einsatzübung auf die Probe zu stellen.

 

Zur Verfügung standen ein leerstehendes Mehrfamilienhaus mit 6 Wohneinheiten und weitläufigem, verwinkeltem Keller, 2 Dummys und eine Nebelmaschine.

 

Angenommene Lage:

Brand im Keller eines Mehrfamilienhauses. Beim Eintreffen war eine starke Rauchentwicklung zu sehen, Rauch drang aus mehreren Kellerfenstern. Treppenhaus und Wohnbereich wurden durch eine geschlossene Brandschutztür rauchfrei gehalten. Der Aufenthalt von Personen im Keller konnte nicht ausgeschlossen werden.

(Anm.: Die Brandausbreitung ist auf einen Raum des Kellers begrenzt, was den eingesetzten Kräften jedoch bei Übungsbeginn nicht bekannt ist.)

 

Maßnahmen:

Vom ersteintreffenden TLF 16/25 sowie vom ca. 3 Minuten später eintreffenden LF 8 gingen insgesamt 2 Trupps unter PA zur Personensuche in den Keller vor, während ein weiterer Trupp den Rettungstrupp nach FwDV 7 stellte. Die zur Personensuche vorgehenden Trupps führten zur Eigensicherung jeweils eine C-Leitung mit Hohlstrahlrohr mit.

 

Die Personensuche führte zum Auffinden von zwei Personen die durch die eingesetzten Trupps gerettet und einer vorübergehenden Erstversorgung durch Kräfte des LF 8 zugeführt wurden. Anschließend wurde die Brandbekämpfung über die bereits vorgenommenen C-Leitungen durchgeführt.

 

Parallel zu Menschenrettung und Brandbekämpfung wurde ein Hochleistungslüfter eingesetzt, um das Vorgehen der Trupps im Innenangriff zu unterstützen, sowie das Treppenhaus und den Wohnbereich des Hauses rauchfrei zu halten.

 

Als weitere Maßnahmen wurden von Kräften des LF 8 die Wasserversorgung zum TLF 16/25 und die verkehrstechnische Absicherung der Einsatzstelle übernommen, sowie kurzzeitig die Schnellangriffsleitung des TLF 16/25 als Maßnahme gegen Flammenüberschlag aus einem Kellerfenster eingesetzt.

 

Die Atemschutzüberwachung wurde vom Maschinisten des TLF durchgeführt.

 

Eingesetzte Fahrzeuge:

TLF 16/25

LF 8

 

Übungsschwerpunkte und Fazit:

Eine Besonderheit der durchgeführten Übung lag darin, dass für den gesamten Übungsablauf nicht vom Eintreffen einer übergeordneten Führungskraft ausgegangen wurde. Die Gesamteinsatzleitung blieb somit beim zuerst an der Einsatzstelle eintreffenden Staffelführer des TLF 16/25, für den somit nicht nur der Ersteinsatz des TLF, sondern die Einschätzung der Gesamteinsatzstärke und das rechtzeitige Nachfordern weiterer Kräfte zum Übungsschwerpunkt wurden. Weiterer Übungsschwerpunkt für die eingesetzten Führungskräfte war der unterstützende Einsatz des Hochleistungslüfters, insbesondere hinsichtlich der Vermeidung der Rauchausbreitung in den Treppenhaus- und Wohnbereich des Hauses.

 

Auch die Einsatzziele für die Mannschaft wurden sowohl von den Trupps im Innenangriff erreicht, z. B. Kommunikation und Vorgehensweise beim Absuchen von Räumen, Menschenrettung und Brandbekämpfung unter PA, wie auch durch die außerhalb des Gebäudes eingesetzten Kräfte. Hier sind insbesondere Wasserversorgung, Stellung des Rettungstrupps und Übernahme von Verletzten zu nennen.

 

Abschließend kann die durchgeführte Übung für den Löschbezirk Lisdorf sowohl auf Grund der durchgeführten Maßnahmen, wie auch der Möglichkeiten, die eigene Leistungsfähigkeit und deren Grenzen beim Einsatz nur einer Staffel und einer Gruppe, am Beispiel eines realistischen Übungsszenarios zu erfahren, als voller Erfolg bezeichnet werden.