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Di, 29. Okt. 2013 19:00 Uhr

Verkehrsunfallrettung realistisch geübt

Kategorie: Ost

Löschbezirk Ost und Rettungswache Saarlouis arbeiteten Hand in Hand


Mit einer anspruchsvollen Zugübung schloss der Löschbezirk Ost seine diesjährigen Außenübungseinheiten ab. Von April bis November finden die wöchentlichen praktischen Übungsstunden im Freien statt und werden traditionell mit einer Zugübung abgeschlossen.

Zuständig für die Ausarbeitung dieser Zugübung waren Sascha Zwetsch und Marc Paul. Sie ließen sich ein Verkehrsunfallszenario einfallen, was folgendermaßen ablief: Auf dem Übungsgelände der Feuerwache Innenstadt kollidierten zwei Pkws, einer besetzt mit einer jungen Frau und der andere mit zwei jungen Männern. Alle drei, so angenommen, wurden bei der Kollision in ihren Fahrzeugen eingeklemmt und schwer verletzt. Ein Fahrzeug kam in Dach-Seitenlage nach einem Überschlag zum Liegen. Hierin wurde die junge Frau im Fußraum eingeklemmt und konnte sich dadurch nicht selbstständig befreien. Der andere Pkw, ein weißer Kleinwagen, blieb total deformiert auf der Straße stehen, Fahrer und Beifahrer wurden eingeklemmt. Die eingeklemmten Personen, allesamt Angestellte der DRK-Rettungswache Saarlouis, wurden von Alan Schmitt aus Bous zu originalgetreuen Unfallopfern geschminkt. Die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr spielt bei solchen Ereignissen eine große und wichtige Rolle. Aus diesem Grund beteiligten sich ebenfalls Kräfte der DRK-Rettungswache Saarlouis mit Rettungswagen, Krankentransportwagen und Notarzt an diesem Szenario.

Diese Verkehrsunfallübung war darüber hinaus der Abschluss etlicher Übungseinheiten, in denen sich die Mitglieder des Löschbezirks Ost in den letzten Jahren intensiv auf die zukünftige Arbeit mit hydraulischem Rettungsgerät vorbereiteten. Ein Hydraulischer Rettungssatz, unter anderem mit Hydraulikaggregat, Schere, Spreizer und Rettungszylinder, befindet sich zurzeit in der Beschaffung der Feuerwehr Saarlouis und wird voraussichtlich ab Anfang 2014 auf dem LF 20/20 im Löschbezirk Ost vorgehalten werden.

Gegen 19:20 Uhr war es dann soweit, über Digitalfunk wurden die einzelnen Einsatzfahrzeuge des Löschbezirks Ost, der Rüstwagen des Löschbezirks Innenstadt, sowie Rettungsdienst und Notarzt zur Einsatzstelle beordert.

Vom Einsatzleiter, der als erster an der Einsatzstelle eintraf, wurde die Einsatzstelle in zwei Einsatzabschnitte aufgeteilt. Der erste Abschnitt befand sich im Bereich des in Dach–Seitenlage befindlichen Fahrzeuges. Hier wurde die Mannschaft des LF 20/20 tätig und befreite in ständiger Absprache mit Notarzt und Rettungsdienst die Person aus dem Fahrzeug. Hierzu wurde das Hydraulische Rettungsgerät des HLF 20/20 - Löschbezirk Innenstadt genutzt. Unter Zuhilfenahme des Stab-Fast-Systems und Unterleghölzern wurde das Fahrzeug zuallererst gesichert und stabilisiert. Mit Spreizer wurde die Fahrertür geöffnet und anschließend die eingeklemmten Füße aus den Pedalen befreit. Nachdem das eingedrückte Dach im Heckbereich aufgespreizt wurde, konnte die schwerverletzte junge Frau mittels Rettungsbrett, über den hinteren Teil des Fahrzeuges befreit werden. Während der gesamten Maßnahmen wurde die Verletzte von einem Rettungsassistent betreut.

Den zweiten Einsatzabschnitt, welcher sich bei dem weißen Kleinwagen befand, bildeten TLF 20/40-SL, LF16-TS und Rüstwagen. Hier galt es beide Personen aus dem Unfallwrack zu befreien. Nachdem das Fahrzeug unterbaut wurde, konnten Fahrer- und Beifahrertür vom Fahrzeug mittels Spreizer abgetrennt werden. Durch diese zwei großen Zugangsöffnungen versorgte der Notarzt nun beide verletzten Männer. Die Kommunikation mit dem Fahrer gestaltete sich anfänglich etwas schwierig – er sprach nur französisch. Glücklicherweise konnten eine Rettungsassistentin und der Notarzt ebenfalls französisch sprechen.

Über den geöffneten Kofferraum wurde der Beifahrer mittels Spineboard als erstes aus dem Fahrzeug gerettet und dem Rettungsdienst übergeben. Die Befreiung des Fahrers gestaltete sich schwieriger. Der Angriffstrupp des TLF 20/40-SL entfernte mit der Rettungsschere des Rüstwagens die Rückenlehne des Fahrersitzes, um so den Fahrer, ebenfalls über den Kofferraum mittels Spineboard, patientenschonend zu befreien.

An beiden Einsatzabschnitten wurde jeweils ein zweifacher Brandschutz sichergestellt, eine Geräte- und Schrottablage eingerichtet, Kanaleinläufe abgedichtet und im Gesamten die Einsatzstelle weiträumig ausgeleuchtet.

Für die freundliche Unterstützung bei dieser Übung bedanken wir uns recht herzlich beim Löschbezirk Innenstadt, der uns das Übungsgelände und den Rüstwagen zur Verfügung stellte. Desweiteren bei den Kolleginnen und Kollegen des Rettungsdienstes, dem Notarzt Dr. Michael Mergen sowie Alan Schmitt für die tolle Schminkarbeit.