Gerätewagen Umweltschutz

Gerätewagen Gefahrgut, GW-G (Gerätewagen Umweltschutz, GW-U)

GW-G in Anlehnung an die Norm zum GW-G1, DIN 14555, nach den besonderen Anforderungen des ABC-Zugs Saarlouis in enger Zusammenarbeit mit dem Aufbauhersteller GFT, Bad Friedrichshall, konzipiert.

Als Fahrgestell fand ein LKW vom Typ MB 917 AF 37 Verwendung.

Hinter dem handelsüblichen Trupp-Fahrerhaus befinden sich die Geräteräume G1 bis G5 in einer Ganzstahlkonstruktion in Leichtbauweise aus gezogenen Vierkantstahlrohren und Profilen. Die Geräteraumverschlüsse im oberen Bereich bestehen an den Seiten aus AZ-Verschlüssen, am Heck aus einer einteiligen nach oben öffnenden Klappe. Im unteren Bereich sind die Geräteräume mit je einer durchgehenden, abklappbaren Bordwand zu verschließen, die im abgeklappten Zustand als Auftritt über die gesamte Geräteraumlänge zur Verfügung steht.

tragbarer Dreh-/ Wechselstromerzeugers mit Elektrostarteinrichtung, Leistung 8kVA

Das begehbare Dach besitzt auf beiden Seiten Dachkästen aus Alu-Riffelblech.

Die Stromversorgung des GW-G wird anhand eines tragbaren Dreh-/ Wechselstromerzeugers mit Elektrostarteinrichtung, Leistung 8KVA, Fabrikat Bosch BSKS 8 E, sichergestellt (G2). Da bei Bedarf zusätzlich der 20 kVA-Stromerzeuger des RW 2 genutzt werden kann, konnte auf eine größere Ausführung des Generators verzichtet werden.

Bei der Pumpenausstattung des Fahrzeuges wurden teilweise neue Wege beschritten.Zum einen werden die nachfolgend aufgeführten "herkömmlichen" Pumpen vorgehalten, welche im Gefahrgut-Einsatz der Feuerwehren bereits allgemein Verwendung finden:

  • elektrische Faß- und Behälterpumpe Typ FLUX F 450 EX, 220 V, Förderleistung 245 l/min bei Förderhöhe bis 1,4 bar (G2),
  • DEPA-ELRO-Gefahrgutpumpe GP 20/10 Ex, 380 V, Förderleistung ca. 300 l/min bei 2 bar (G4),
  • Edelstahl-Handmembranpumpe, Förderleistung ca. 150 l/min, Förderhöhe max. 6m, Saughöhe max. 5m (G3)

Daneben hat man sich in Saarlouis neuen Entwicklungen im Gefahrgut-Sektor nicht verschlossen und sich für eine erweiterte Ausstattung mit einem Satz Druckluft-Membranpumpen -Typen DEPA-DL 50 und DL 08 der Firma ALFA LAVAL Flow- entschieden.

Auch die Berufsfeuerwehr Wien setzt bereits mit Druckluft angetriebene Betriebsmittel im Gefahrgut-Einsatz ein.

Die Druckluft-Membranpumpen lassen sich v.a. wie folgt charakterisieren:

  • sie sind beständig gegen nahezu alle Chemikalien
  • sie sind ideal geeignet für viskose und feststoffbeladene Medien (bis hin zu Schlämmen und Pasten)
  • die Pumpen sind selbstansaugend, trockenlauffest, robust und wartungsfrei (kein Schmierfett/Öl)
  • die Aggregate sind vollkommen geschlossen und kommen ohne Lager und Wellendichtungen im Produktstrom aus
  • diese Pumpen benötigen weder Motoren, noch Getriebe oder Grundplatten
  • die einzelnen Gehäuseteile werden aus massiven Kunststoffblöcken gefertigt, womit eine hohe Formstabilität erreicht wird
  • die Förderung erfolgt äußerst produktschonend, da der Verdrängungsvorgang oszillierend und nicht rotierend erfolgt
  • die Pumpen sind geeignet für Einsätze in Ex-Bereichen

Die Pumpen weisen die nachgenannten Produkt- und Leistungsmerkmale auf:

  • DEPA-DL 50, Pumpengehäuse, Membranen, Ventilsitze/-kugeln aus elektrisch leitfähigem PTFE (Polytetrafluorethylen), Förderleistung maximal ca. 34 m³/h bei Antriebsluft von 7 bar (G4)
  • DEPA-DL 08, wie vor, Förderleistung maximal ca. 0,55 m³/h bei Antriebsluft von 7 bar (G4)

Die erforderliche Druckluftversorgung erfolgt über einen fest im G4 eingebauten Kolbenkompressor, Behälterinhalt 80 l, Höchstdruck 10 bar, Motorleistung 4 KW, Spannung 400 V, mit automatischer Schlauchabzugsvorrichtung.

Der Druckluft-Kompressor ermöglicht ebenfalls den Betrieb eines umfangreichen Druckluft-Werkzeugsatzes, bestehend aus Schlagschrauber, Meißelhammer, Bohrmaschine und Stichsäge. Weiterhin läßt der Kompressor die Versorgung luftgestützter Auffang- und Abdichtvorrichtungen zu. Der Druckluft-Transport erfolgt über chemikalienbeständige Kunststoffschläuche (3/4" und 1/2"), Druckminderer und Verteilerstücke.

Im Pumpen- und Schlaucharmaturenbereich hat man sich gegen die relativ empfindichen Säurekupplungen und für die robusteren und auch leichter zu handhabenden Tankwagenkupplungen entschieden.

Für die herkömmlichen, im Gefahrgutbereich eingesetzten Kupplungsarten werden Übergangsstücke bereitgehalten.

Ein Flüssigkeitssauger, Typ WAP Turbo 1001 AE-F, säurebeständig, Saugleistung 205 l/min, Förderhöhe 7m, Behältervolumen 48l, 220 V, gehört ebenfalls zur Ausstattung des Fahrzeuges (G4).

Im Einsatz kontaminierte Schutzkleidung sowie Geräte können anhand eines Folienschweißgerätes in Kunststoffolie eingeschweißt werden.

Die Folie befindet sich auf einer Rolle, die im Heck-Geräteraum unterhalb des Daches aufgehängt ist und von der man sie leicht in der gewünschten Länge abziehen kann.

An der Stirnseite des Aufbaus ist ein manuell auf 6m Höhe ausfahrbarer Lichtmast (zwei Scheinwerfer zu je 1000 Watt) angebracht, welcher sich elektrisch vertikal neigen und horizontal drehen lässt.

Als praktisch haben sich sowohl die mitgeführte Sackkarre, Tragfähigkeit 200 kg, als auch das Transport-Rollbrett beim kräfteschonenden Transport schwerer Geräte erwiesen.

Zur Aufrechterhaltung des Einsatzstellen-Funkverkehrs im Zwei-Meter-Bereich auch innerhalb explosionsgefährdeter Bereiche, wurde das Fahrzeug mit zwei ex-geschützten Handsprechfunkgeräten ausgestattet.

Auf eine Ausrüstung des GW-G mit Gefahrstoff-Meßgeräten sowie Vollschutzkleidung und Schnelleinsatzzelt wurde verzichtet, da das Fahrzeug im Zusammenwirken mit GW-Meß und GW-A/S eingesetzt wird, die die vorgenannten Einsatzmittel mitführen.